Szenische, interaktive Lesung & Theater von und mit Petra Weimer und Boris Ben Siegel .Klaus Mann hat sein Leben lang mit seiner Rolle als Künstler gerungen und ist letztlich an ihr verzweifelt. In Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Selbstverständnis als Künstler, das sein Vater Thomas Mann lebte, suchte er seine Freiheit als politischer Künstler und Literat. Zum Thema „Literatur und Demokratie“ wollen wir Fragen stellen und die Antworten im Werk von Klaus Mann dem Kind dieser Zeit (1932) zu Rate ziehen. Er war zeitlebens ein Brückenbauer, der zwischen Menschen, Sprachen, Kulturen, auch zwischen politischen Strömungen vermitteln wollte.
Der Konflikt mit seinem Vater Thomas Mann, der sich anders politisch äußerte (Betrachtungen eines Unpolitischen) wurde von ihm immer wieder in seinen Tagebüchern thematisiert. Schreiben- die einzige Möglichkeit der Erleichterung, Tagebucheintrag (1933). Beide hatten völlig unterschiedliche Auffassungen vom Auftrag eines Künstlers. Für Thomas, den Vater, blieb „Entsagung“ der Kern für wahres künstlerisches Schöpfertum. Dagegen sah Klaus im Ausleben jeglicher Extravaganz und dem Schreiben keinen Widerspruch. Was sagen uns diese unterschiedlichen Ansätze heute noch? Wie sehen wir als heutige Künstler unseren Auftrag? Und unpolitisch können Kunstschaffende sein oder wieviel Einfluss haben sie auf gesellschaftliche und letztlich politische Entwicklungen?
Die Veranstaltung wird wiederholt am 30. und 31. August um 19:00 Uhr und am 1. September um 18:00 Uhr.
Foto: Archiv S. Fischer Verlag