Was bedeutet „Freiheit“ für dich? Im Kern vermutlich das Gleiche wie für Gustav Struve und Friedrich Hecker, die am 12. September 1847 im Saal des Salmens die „13 Forderungen des Volkes in Baden“ und damit den ersten Grundrechtekatalog auf deutschem Boden verkündeten. Unter anderem forderten sie persönliche Freiheit, Presse- sowie Lehr- und Versammlungsfreiheit. Die Forderungen gehören zu den wichtigsten Zeugnissen deutscher Demokratiegeschichte – denn sie präge bereits sechs Monate später die Deutsche Revolution von 1848. In ihr ist das starke Freiheitsverlangen der Deutschen formuliert. Auch nach Scheitern der Revolution blieben diese Formulierungen bestehen. Sowohl in der Verfassung 1919 sowie auch im Grundgesetz von 1949 finden sich diese wieder.
Die Veranstaltung „Alt gegen Neu – Poetry-Slam mit Freiheitstexten von früher und heute“ zeigt auf, wie sich die Wünsche und Anforderungen nach Freiheit und Demokratie verändert haben oder auch gleichgeblieben sind. Sei es das Verlangen nach einer freien und unabhängigen Presse- und Medienlandschaft, Religionsfreiheit, Bildungsgleichheit und -gerechtigkeit, oder das Recht auf eine gerechte Besteuerung sind Fragen, die wir uns gesellschaftlich auch heute noch stellen (müssen).