Sie ist Aktivistin, Akademiker, Ökonomin, Autorin und vieles mehr. In ihrem Leben und Wirken ist Betiel Berhe ständig mit Klassenunterschieden konfrontiert. Für sie ist es alles andere als selbstverständlich nun dort zu sein, wo sie ist. Als Tochter eritreischer Einwanderer war der soziale Aufstieg für sie zwar möglich, aber keinesfalls leicht. Mit ihrem Buch „Nie mehr leise – die neue migrantische Mittelschicht“ zeigt sie den Zusammenhang zwischen Migration, Rassismus und Klassismus auf. Sie erläutert ihre Beobachtungen dabei anhand eigener Erfahrungen und Erzählungen von anderen Personen mit Migrationsgeschichte.
Aktivistisch aktiv ist Betiel Berhe in zahlreichen NGOs und speziell mit dem Social Justice Institute in München, das sie mitbegründete. In Workshops klärt sie über Themen wie Migration, Rassismus und Diversity auf. Das Motto: Demokratie ist für alle da, egal welcher Klasse, Hautfarbe, Herkunft, Bildung oder Religion. Doch Betiel Berhes Aktivismus findet auch in digitalen Räumen Platz. Auf ihrem Instagram-Account (@berhebetiel) verleiht sie sich und anderen eine Stimme. Vor allem lauter werdende Stimmen aus dem rechten Spektrum bereiten ihr Sorge – Rassismus darf nicht weiter salonfähig gemacht werden und rechte Tendenzen müssen erkannt und bekämpft werden.
Betiel Berhe erörterte im Gespräch mit dem Germanisten und Literaturkritiker Klaus Zeyringer am 14.07.2024 im Rahmen des 27. Hausacher LeseLenz bei „PoLitSache Buch“ die Beziehung und Bedeutung von Politik und Literatur.